Saarbrücken,,, Saarland (D). SFK, Band 4, Jahrgang XIII 1980, Heft 49, Seite13: 13.10.2005 Page 83
BIESE Hans, Bürger zu Saarbrücken, genannt 1497, gestorben vor 1505, verheiratet mit Gertrud, erwähnt 1497.
Biesen Hans, Bürger zu Saarbrücken, seine eheliche Hausfrau Gertrud, sowie deren Kinder Erhart, Nikolaus und Mathis, verkaufen 1497 dem comteen Johann Ludwig zu Nassau-Saarbrücken ihren Teil am 'Kornarbeider Hof' hinter dem Deutschen Haus nahe Habschit gelegen, das ist der halbe Hof mit seinen Zugehörungen , so, wie dies BIESEN Hans vorgenannt, genossen und gebraucht hat, nach dem Tode seines Sohnes Nikolaus, welcher letztere diesen Hof wiederum von anderen an sich gebracht hat. Der Verkauf geschieht für 38 rh. Gulden.
(Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 3001, Nr.14, Seite 251-252; Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, Jahrg. 1971 S. 165;
Luckenbill, Die Einwohner der ehemaligen comteschaft Saarbrücken Nr.417; sehr ausführlich zur gesamten Sippe:
Dieter Staerk, Die Wüstungen des Saarlandes. Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saarraumes vom Frühmittelalter bis zur Französischen Revolution. Veröffentlichung der Komission für saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Band 7, Saarbrücken 1976, Seite 98-100).
KORNARBEIDER, Mathis zu Saarbrücken, erw. 1393. Er erwirbt 1399 pfandweise von Henselin BERTSCH von Bebelsheim, dessen Hof und Hofbering zu Breitenbach. Desgleichen 1399 von Ulrich von Breitenbach. Diese Erwerbungen bilden vermutlich den später nach Mathis benannten 'KORNARBEIDERHOF'. Er ist vermutlich bereits 1442 verstorben, denn im gleichen Jahre verkaufen Mathis KORNARBEIDERS Enkeln und dessen Ehefrau Agnes, um 70 Gulden Saarbrücker Währung, ihren Hof bei Saarbrücken, gelegen hinter dem Deutschen Hause, genannt Kornarbeiderhof, auf 12 Jahre gegen Wiederlösung, dem Niclas von Völklingen und dessen Frau Katharina. Nach Ablauf dieser Wiedereinlösungsfrist erfahren wir, dass 1454 auch Friedrich von HAUSEN (seinen Teil?) an diesem Hofe dem Niclas von Völklingen verkauft. Im Jahre 1470 ist ein Teil dieses Hofes wiederum in Händen des Saarbrücker Bürgers BIESEN Hans und dessen Ehefrau Gertrud. SFK, Band 5, Jahrgang XX, 1987, Heft 79, Seite 421 ff.: Der Hofmeister des Grafen von Saarbrücken, Nikolaus von Mainzweiler, gab 1464 an. daß er schon 40 Jahre lang Schweine und anderes Vieh, Wolle und andere Pennwerthe durch seine Knechte die Straße nach Metz habe treiben lassen. In einer Woche oft an die 1400 Schweine. Seine Witwe kaufte von den Erben des Hans von Rittenhofen fast den ganzen Eschberg. Seine Frau Lisa war vermutlich eine Biese. Der Biesen-Hansen-Hof las in der Nähe des heutigen Deutschmühlenweihers. Dieser Hof wär neben dem Grafenhof das größte Gut in Saarbrücken. Es umfaßte allein mindestens 126 1/2 Morgen Ackerland, davon 91 Morgen auf Habschieder Bann, dazu kamen noch die Wiesen, Büsche und Wald. Es ist anzunehmen, daß Hans Biese eine Tochter des Mathias Kornarbeiter heiratete und daß der Biesen-Hansen-Hof mit dem früheren Kornarbeiter-Hof identisch ist. Sieht man nun nach, wer vor dem Groß Jakob, Hanselmanns Tochtermann, das Jungfer-Lisen-Gut besessen hat, findet man in den Regesten des Klosters Wadgassen folgenden Eintrag : 07.11.1531: Der Abt von Wadqassen belehnt die Erben des verstorbenen Thilmanns Clasen von Schwalbach mit dem Jungfer-Lisen-Gut, das in der Ensdorfer Au sowie in den Bännen von Schwalbach, Bous, Elm und Knaushols gelegen ist, um einen Streit mit diesen Erben zu beenden. Die Belehnung erfolgt nach folgendem Schlüssel: 1. Gerhard, Pastor zu Rubenbeim, und Philipp, Biesen Hansen von Saarbrücken Sohn, erhalten zusammen ein Viertel, 2. Hanselmann von Schwalbach, der die Anteile der Mainzweiler Erben von St.Johann und der Thilges Kinder von Bous erworben hat, erhält die Hälfte, 3. Meier Clesgen von Fremersdorf und dessen Geschwister erhalten ein Achtel. 4. das restliche Achtel, das Wadgassen von Clesgen von Wieß gekauft hat, behält Wadgassen. Aus diesem Wortlaut geht hervor, daß das Jungfer-Lisen-Gut aufgesplittert war unter den Erben der Kleinadelsfamilien von Schwalbach und von Mainzweiler, der Patrizier-Familie Biesen aus Saarbrücken, einer Bürgersfamilie von Bous, der Meier-Familie von Fremersdorf und der Familie des Clesgen von Wieß. Als Clesgen 1522 seinen Anteil an Wadgassen verkauft, heißt es in dem Verkaufsakt ausdrücklich, daß schon sein Vater diesen Anteil viele Jahre von Wadgassen als Erblehen hatte. Das heißt also, er hatte dieses Gut nicht gekauft, sondern ererbt, wahrscheinlich durch die weibliche Linie seiner Familie. SFK, Band 5, Jahrgang XX, 1987, Heft 79, Seite 421 ff.: Auf die Verwandtschaft der Biese-Mainzweiler, Schwalbach, die aus der Belehnung von 1531 hervorgeht, weist auch noch eine andere Urkunde hin: 26.11.1464: Clesgen von Mainzweiler, Ruprecht von Schwalbach, Hans Biese und Heinrich Rurpfeffer haben von ihren Eltern Güter und Renten in der Gemeinde Ensheim geerbt. Dieser Besitz in Ensheim war sehr umfangreich, denn am 06.01.1430 heißt es, daß Peter von Malstatt, Sohn des alten Meier, seine Frau Else, Tochter des verstorbenen Schollte, dem Ruprecht von Kaiserslautern, Bürger zu Saarbrücken, und seiner Frau Gertrud für 150 Gulden ihr gesamtes Erbgut in den Dörfern Ensheim, Bliesdahlheim und Niederwürzbach verkauft hat und zwar: die Hälfte dessen, was Peter zusammen mit seinem Schwesternsohn Hans von Schwalbach von Peters Schwestern Sussel von Marle (Malstatt!!), Klosterfrau zu Bassel, Gunthe und Katharina von Marle gekauft hat, und die Hälfte dessen, was Peter und sein Schwesternsohn Hans von Schwalbach als ungeteiltes Erbe in den vorgenannten Dörfern besitzen. In den Regesten des Klosters Bassel (St.Jean de Bassel bei Saarburg/Lothr.) ist die Verkaufsurkunde der Nonne Sussel an ihren Bruder Peter erhalten; es heißt darin, daß es sich um die obengenannten Dörfer handelt "mit den dazu gehörigen herrschaftlichen Rechten, Leibeigenen, Wäldern, Weiden, Wasserläufen usw. Die umfangreichen Besitzungen der Familien von Schwalbach, von Malstatt, v. Mainzweiler und Biese sowohl um Ensheim als auch in Schwalbach, Bous, Elm und Knausholz lassen keinen anderen Rückschluß zu, als daß es sich bei den genannten Familien um Nachfahren der alten Rittersfamilien von Schwalbach, von Liesdorf und von Warsberg handelt. 1489 verkaufen Hans von Alben und seine Frau Els das von Vater und Mutter ererbte Gut in Schwalbach an Hans Biese und seine Frau Gertrud von Saarbrücken. 1493 besagt ein Probstei-Brief, daß nach dem Tod des Nikolaus, Sohn des Hans Biese und der Katharina, dessen Erbe in Saarbrücken, St.Johann, Köllertal, Schwalbach (ohne das in Völklingen) von den Erben an Hans Biese und seine Frau Gertrud für 56 Pfundpfennig verkauft wurde.